Auf die Reutlinger Hausberge – Achalm und Georgenberg

Was dich erwartet:

Reutlingen hat zwei wunderschöne Hausberge, die Achalm und den Georgenberg. Beides sind so genannte „Zeugenberge“, sie zeugen davon, dass die Alb früher viel weiter ins Land hinaus gereicht hat, bevor große Flächen vom Neckar abgespült wurden. Bis eben auf einige besonders resistente Berge. Diese stehen nun vor der eigentlichen Alb und bieten dadurch eine besonders umfassende Aussicht, ein Rundumsicht mit 360°. Man sieht sowohl zur Alb wie auch ins Vorland.

Beide Berge werden weniger besucht, als sie es eigentlich verdient hätten. Denn beide liegen durch ihre exponierte Lage nicht an den viel begangenen Wanderstrecken. Die Überlegung war nun, eine Wanderung zustande zu bringen, bei der man beide Berge mit einer Wanderung verbinden kann.

Bei diesem nun vorliegenden Vorschlag gibt es zunächst nach einen aussichtsreichen, schönen Anstieg. Es geht vorbei am neu gebauten Höhenrestaurant Achalm, auf halber Höhe gelegen mit prächtiger Freiterrasse. Dann auf den Gipfel der Achalm mit ihrem Aussichtsturm, der von König Wilhelm I im Jahre 1822 auf den Fundamenten des alten Bergfriedes der Burg Achalm errichtet wurde. Wissenswert: Die Achalm war württembergisch, Reutlingen aber reichstädtisch. Und da man sich in früheren Zeiten nicht immer freundlich gesonnen war, war es für die Reutlinger recht unangenehm, eine feindliche Macht über ihren Köpfen zu wissen. – Vom Turm hat man einen herrlichen  Tiefblick auf Reutlingen und Eningen, sieht von Ost bis Süd auf den Albtrauf. Eine Rundschautafel hilft bei der Orientierung.

Nun folgt an der Südseite über freies Gelände der Abstieg nach Eningen, danach auf einem durch den Wald gehenden Wanderweg der Aufstieg zum Geißberg. Er böte bei zwei Ruhebänken einen schönen Rückblick auf die Achalm und deren Umfeld, wenn die Aussicht nicht wieder einmal so sehr zugewachsen wäre, dass man fast nichts mehr sieht. Weiter geht es nun eben über die Hochfläche Eninger Weide hinüber zum Übersberger Hof mit Einkehrmöglichkeit. Von hier Abstecher in 5 Minuten auf den Mädlesfels mit seinem wunderschönen Ausblick.

Nun ein Abstieg, durchgehend im Wald, über die Elisenhütte und Ernsthütte (Schutzhütten), über den Rücken des Ursulaberges hinunter nach Pfullingen. Nach Durchquerung des Ortes mit seiner schönen Fußgängerzone ein letzter (mäßiger!) Anstieg auf den Georgenberg. Zwar rund 100 m weniger hoch als die Achalm, ist die Aussicht doch mindestens genau so schön! Auf der Kuppe eine Rundschautafel und Ruhebänke.

Vom Georgenberg ein sehr angenehmer, gemütlicher Abstieg durch gepflegte Gütle (für Auswärtige: Was in der DDR eine Datsche war, ist im schwäbischen ein Gütle) hindurch zurück nach Reutlingen. Es ist eine stramme Ganztageswanderung. Man sollte also zeitig aufbrechen. Wer sie gemacht hat, wird es aber nicht bereuen!

Beschreibung der Wanderung:

Wanderstrecke

Gehzeit

Gehzeit

aufgelaufen

Markierung

Ab Parken bei der Burgstraße

0:00

0:00

 

bis Achalm Aussichtsturm

0:40

0:40

bis Eningen Ortsmitte, Kirche

0:30

1:10

bis Geißberg

0:30

1:40

bis Querweg nach Eninger Weide

0:25

2:05

bis Einmündung Hauptwanderweg

0:07

2:15

bis Querweg vor Übersberger Hof

0:45

3:00

bis Ernsthütte

0:40

3:40

bis Pfullingen Griesstaße./Oberhaldenweg

1:10

4:50

bis Georgenberg

0:35

5:25

HW 5

bis Abzweig

0:05

5:30

HW 5

bis Reutlingen, Gebiet Burgstraße

0:45

6:15

 

Der vom Schwäbischen Albverein markierte Weg verläuft auf der Burgstraße. Wir überqueren auf ihr die alte, stillgelegte Bahnlinie, die einst von Reutlingen über Honau zur Station Lichtenstein führte. Nach etwa 500 m, die Straße macht eine Linkskurve, geht der Wanderweg rechts ab. Bald erreichen wir das Höhenrestaurant Achalm. Hier geht es links weiter. Bei der späteren Wegteilung den linken Weg wählen. Er führt zunächst durch eine Allee, dann schmäler werdend in den Wald, führt nördlich um den Berg herum um dann an der Südseite auf die alte Burgsteige zu treffen. In kurzer Zeit erreichen wir auf ihr das alte Gemäuer der ehemaligen Burg Achalm und den Aussichtsturm. Dabei Bänke und eine Feuerstelle.

Wir gehen nun auf der alten Burgsteige wieder talwärts. Nach der scharfen Rechtskurve noch 150 m, dann geht der Wanderweg nach links ab. Wir kommen zu einer von Bäumen bestandenen Terrasse. Hier steigen wir rechts ab nach Eningen.

Wir erreichen Eningen in der Achalmstraße, gehen weiter durch die Burgstraße bis zur Hauptstraße. Hier links, an der rechts liegenden Kirche vorbei bis zu der dann  rechts abgehenden Geißbergstraße. Auf ihr ansteigen, vorbei an der Turn- und Festhalle. Nach dem letzten, rechts liegenden Haus geht ein unscheinbarer Weg rechts ab, überquert gleich darauf einen Weg, hier geradeaus weiter. Eintritt in den Wald und den „Unteren Geißbergweg“ überqueren. Jetzt immer am linken Berghang leicht ansteigend weiter, es folgen einige Querwege und Verzweigungen! Immer auf die Markierung Dreieck blau achten! Nach dem leider recht zugewachsenen Aussichtpunkt Geißberg noch ein kurzer Anstieg, dann eben durch den Wald mit baldigem Austritt auf die vor uns liegende Eninger Weide: Wenige Meter nach Waldaustritt geht unser Wanderweg rechts ab, führt zwischen dem rechts liegenden Wald und der links liegenden Eninger Weide. Etwa eine Viertelstunde nach Austritt aus dem Wald  stoßen wir auf einen quer laufenden Weg. Diesem folgen wir nach rechts, weiterhin Dreieck blau, bis wir nach sieben Minuten auf den von links einmündenden, vom Schafhaus kommenden Hauptwanderweg Dreieck rot treffen. Kurz darauf sehen wir das links liegende Albgut Lindenhof. Hier haben wir nach rechts einen schönen, wenn auch durch eine Hochspannungsleitung beeinträchtigten, Ausblick zum Georgenberg.

Wir bleiben nun auf dem Hauptwanderweg der nach 45 Minuten nach links weiterführen würde. Hier gehen wir aber nach rechts, jetzt wieder Dreieck blau, hinunter zum Übersberger Hof. Hier ist eine Einkehr in einem gemütlichen Lokal oder auf einer großen Gartenterrasse möglich. Vor allem empfiehlt es sich, von hier aus in rund fünf Minuten auf den Mädlesfels vorzugehen.

Unser Weiterweg führt kurz auf der Zufahrtstraße abwärts, geht dann aber beim Gedenkstein in der Rechtskurve nach links weg. Absteigen bis wir die Fahrstraße wieder erreichen, kurz auf ihr bleiben, dann wieder nach links auf die nicht asphaltierte Forststraße. Nach wenigen Minuten geht der Wanderweg links ab, etwas absteigend in ein Naturschutzgebiet, eine schöne Heidelandschaft mit hübschen Ausblicken und mehreren Ruhebänken. Nach etwa einer Viertelstunde kommen wir zum Imenbergsattel. Hier nicht links absteigen (nach Unterhausen) sondern rechts leicht ansteigend weitergehen zur Elisenhütte.

Weiter geht es über den  rechts der Autostraße liegenden Parkplatz, nach kurzem Gang durch den Wald überqueren wir die Straße und gehen links der Straße weiter zur Ernsthütte, der nächsten Schutzhütte. Hier entfernen wir uns nun endgültig von der Fahrstraße, folgen dem am Steilhang zum Echaztal entlang führenden Weg, passieren einen aufgelassenen Steinbruch und gehen auf der Alten Steige (auf der der gebrochene Stein zu Tal gebracht wurde) abwärts. Bei einer starken Linkskurve gehen wir auf den rechts abgehenden Waldweg. bis wir vor einem Wanderparkplatz aus dem Wald treten. Hier weiter bis zur Fahrstraße, weiter auf dem rechts von ihr führenden Begleitweg der vor der starken Linkskurve auf die linke Seite der Straße wechselt.

Wir erreichen Pfullingen. Der Elisenweg geht in die Schulstraße über, rechts liegt der Friedhof. Wir überqueren die Fahrstraße bei den Ampeln, gehen vorbei an der Martinskirche und folgen nun der Griesstraße. Erneut wird eine viel befahrene Straße mit Ampeln überquert. Nun weiter auf der Griesstraße aufwärts bis rechts der Oberhaldenweg abgeht. Hier geht unser Wanderweg, im Winkel zwischen Griesstraße und Oberhaldenweg, rechts schräg aufwärts, jetzt Balken rot – Hauptwanderweg 5.

Mit geringer Steigung führt uns der Weg mit schönen Rückblicken auf Pfullingen und die Albkante in die Höhe. Vor der Kuppe verzweigt sich der Weg, rechts unser nachheriger Abstieg nach Reutlingen, Dreieck blau, links unser Aufstiegsweg, weiterhin Balken rot – HW 5. Er führt nun in einer weiten Kurve westlich um die Kuppe herum und in etwa fünf Minuten auf den höchsten Punkt des Georgenberges mit seiner wunderschönen Aussicht.

Der Abstieg folgt zunächst dem Aufstieg. Bei der Verzweigung jetzt aber nach links. Es geht mit vielen Ecken durch die gepflegten Gütle nach unten. Es empfiehlt sich hier ganz besonders, die Markierung „gegen Dreieck blau“ zu beachten Der Weg war zur Zeit meiner Begehungen immer vorbildlich gekennzeichnet! Reutlingen erreichen wir über die Steinenbergstraße, Georgenstraße. Dann links und auf der Echazstraße über die Echaz, rechts in die Lederstraße, weiter bis zum Burgplatz, hier nun schräg nach rechts in die Burgstraße, auf der wir unser geparktes Fahrzeug wieder finden werden.

© Bild und Text Volkmar Kleinfeldt
© Idee und Karte Ronja Böhringer & Patricia Böhringer

Kurz-Info:

Wanderkarte 1:50 000 L 7520 Reutlingen
Wanderkarte 1:35 000 Blatt 19 Reutlingen/Bad Urach
Reine Gehzeit 6½ Stunden
Wegstrecke 24 km
Höhenunterschied 950 m
Einkehrmöglichkeiten:

Achalm, Übersberger Hof, Lokale in Eningen und Pfullingen, mehrere Feuerstellen.

 

Wie du hin kommst:

Die Wanderung beginnt in der Stadt Reutlingen. Als Ausgangspunkt bietet sich die östliche Gegend der Stadt am Fuß der Achalm an, zum Beispiel an der alten Trasse stillgelegten Bahn nach Honau. Dort gibt es Parkmöglichkeiten in der Silberburgstraße, in der Burgstraße und in anderen Straßen dieser Wohngegend.

 

 

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