Von Honau auf den Lichtenstein und zu den Traifelbergfelsen

Was dich erwartet:

Die Wanderung führt durch den das hinterste Ende des Echaztales. Ein etwas kühler Winkel, der  von der Sonne weniger erreicht wird. Angenehme Kühle im Sommer, schöne Raureifbilder im Winter! Ein Wanderung für alle Jahreszeiten.

Gleich zu Beginn der Wanderung wird die idyllisch gelegene Echazquelle erreicht. Dann geht es  hoch durch den mit herunter gestürzten Felsblöcken übersäten, romantischen Märchenwald  zum Traumschlösschen Lichtenstein. Von hier weiter auf die gegenüberliegende Talseite mit den Traifelbergfelsen und den, vor allem im späten Nachmittagslicht, einmalig schönen Rückblicken über das Echaztal zum Lichtenstein  und in die Tiefe nach Honau.

 

Beschreibung der Wanderung:

Wanderstrecke

Gehzeit

Gehzeit aufgelaufen

Markierung

Ab Wanderparkplatz Honau

0:00

0:00

 

bis Echazquelle

0:05

0:05

bis Kassenfels

0:15

0:20

bis Forsthaus Lichtenstein

0:20

0:40

bis Überquerung Autostraße

0:35

1:15

bis Locherstein

0:20

1:35

bis Biegel

0:35

2:10

bis Wanderparkplatz Honau

0:35

2:45

 

Vom Wanderparkplatz folgen wir der Echaz,  gegen den Flusslauf,  vorbei an den Forellenteichen und an der Tobelmühle zur Echazquelle. Aus drei Quelltöpfen kommen im Mittel 680 l Wasser in der Sekunde. Ein wunderschönes Plätzchen, das die Natur hier geschaffen hat. Bänke und eine Feuerstelle. Wir stehen hier vor drei weiterführenden Wanderwegen. Unser Weg geht rechts hoch und dann gleich wieder nach rechts, jetzt Raute blau! Der Weg führt mit leichten Serpentinen nach oben, stößt dann auf einen Querweg, hier nach rechts zum Kassenfels. Er hat seinen eigentümlichen Namen von einem Kässle, das man hier einmal eingelassen hatte. Eine eiserne Tafel bat um Spenden für die Unterhaltung des Wanderweges.  Aber früher waren die Zeiten auch nicht besser: Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurde Kässle, Inhalt und Tafel geklaut und nicht wieder ersetzt.

Beim Kassenfels folgen wir dem nach oben weiterführenden Weg (Dreieck blau). Nach drei Minuten zweigt links der Weg zum Alten Lichtenstein ab, das wäre unter Auslassung von Forsthaus und Schloss Lichtenstein eine mögliche, aber nicht empfehlenswerte Abkürzung.

Kurze Zeit später sind wir auf der Höhe angelangt und stoßen auf den Hauptwanderweg des Schwäbischen Albvereins, dem wir nach links, gegen Dreieck rot folgen.

Nun sind wir schon beim Forsthaus Lichtenstein mit Einkehrmöglichkeit. Gleich darauf folgt Schloss Lichtenstein. Besuch des Burghofs, geführte Schlossbesichtigung und Kiosk. Alles natürlich mit saisonbedingter zeitlicher Einschränkung.

Der Weiterweg führt um das Schloss mit seiner herrlichen Parkanlage herum und vor zum Albtrauf. Auf einem freien Fels das Hauff-Denkmal von 1842. Der Roman „Lichtenstein“, 1826 von Wilhelm Hauff  geschrieben, führte ja zum Wiederaufbau des Schlosses in seiner heutigen Form. Hier vorne befindet sich auch die 1903 errichtete Geologische Pyramide, die die Schichtung der Schwäbischen Alb, vom unteren Lias bis zum obersten Weißjura, jeweils mit den wichtigsten Versteinerungen, anschaulich darstellt.

Jetzt in wenigen Minuten auf einem nach links abzweigenden Weg zur Ruine Alter Lichtenstein, von der allerdings nur noch die Grundmauern vorhanden sind.

Nun zurück zum ursprünglichen Wanderweg. Hier geht unser Weg nach links weiter und führt in sanftem Abstieg durch den Wald  zur Autostraße. Dieser folgen wir kurz nach links, gehen aber bei Erreichen der Rechtskurve und des Parkplatzes geradeaus weiter, also nach links von ihr ab auf die alte, 1875 gebaute und mittlerweile aufgelassene Autostraße. Diese führte, bis vor  noch  nicht all zu langer Zeit, durch die wildromantische Tobelschlucht hinüber zur Honauer Steige. Autos und gegenseitig sich verkeilende Omnibusse quälten sich durch die die in den Fels gehauene Trasse und die Tunnels. Diese Straße ist jetzt voll gesperrt, wegen Lebensgefahr auch für Fußgänger! Deshalb geht der Wanderweg rechts ab von der Straße und hoch in den Wald zum Tobelkapf mit Tiefblicken auf die ehemalige Kunststraße. Nun wieder Abstieg, an einem Aussiedlerhof vorbei, zur Autostraße bei der ehemaligen Station Lichtenstein. Hier stand einst der Bahnhof, Endstation für die berühmten württembergischen Zahnradlokomotiven, die die Züge auf Honauer Steige nachschoben. Jetzt befindet sich dort ein Parkplatz …

Wir überqueren die Straße und gehen auf das bildschöne Jugendstilgebäude des einstigen  Albhotel Traifelberg zu. An diesem links vorbei, dann aber gleich rechts weg von der Straße auf den Wanderweg. Dieser steigt kurz an, überquert nach einer Treppe eine Zufahrtstraße zum Landhausgebiet Traifelberg. Führt etwas weiter oben nach dem letzten Haus nach links und in kurzer Zeit auf den Locherstein, 795 m, den höchsten Aussichtsfelsen des Traifelberges.  Die Aussicht auf das tief unter uns liegende Echaztal, auf den gegenüber liegenden Lichtenstein und nach rechts hinaus ins Vorland gehört, vor allem im zarten Nachmittags- oder Abendlicht, sicherlich zu den ganz besonders schönen und eindrucksvollen Bildern der Schwäbischen Alb.

Vom Locherstein geht es über zahlreiche weitere Aussichtsfelsen. Man kann sich nicht satt sehen und sollte deshalb für diese Strecke etwas Zeit einplanen. Wie lange man für sie benötigt, kann ich aus Erfahrung nicht sagen, da es mir noch nie gelungen ist, sie in einem Stück einfach durchzugehen! Rein rechnerisch dürften es um die 20 Minuten sein bis zum Biegel. Hier geht der Hauptwanderweg rechts nach Holzelfingen. Wir steigen aber links, in spitzem Winkel zurück (gegen Dreieck blau) ab. Fast unten  überqueren wir ein asphaltiertes Sträßchen, einen Fahrradweg. Er wurde auf der alten Bahntrasse der seinerzeitigen Zahnradbahn angelegt. Gleich danach links Richtung Honau, auf  Höhe der Kirche wieder links durch den Ort. Vorbei an der Olgahöhle, einer Tuffsteinhöhle, Möglichkeit zu Besichtigung. Und nun der „Nase nach“ zurück zum Wanderparkplatz.

© Bild und Text Volkmar Kleinfeldt
© Idee und Karte Ronja Böhringer & Patricia Böhringer

Kurz-Info:

Wanderkarte 1:50 000 L 7520 Reutlingen
Wanderkarte 1:35 000 Blatt 19 Reutlingen/Bad Urach
Reine Gehzeit 3 Stunden
Wegstrecke 9 km
Höhenunterschied 430 m
Einkehrmöglichkeiten:

Forsthaus Lichtenstein, Honau.
Kiosk beim Lichtenstein.
Feuerstelle an der Echazquelle.

 

Wie du hin kommst:

Die Wanderung beginnt am Ortsende von Honau, dem  letzten Ort im Echaztal.  Zu erreichen von Reutlingen auf der B 312 über Pfullingen (Richtung Riedlingen). Wir fahren durch Honau bis zum  Ortsende. Vor dem letzten Haus rechts zweigt ein Sträßchen nach rechts ab zu einem Wanderparkplatz.  (Alternativ: Weiter bis zur ersten Linkskurve, in der Kurve dann geradeaus weiter, erreichen wir noch einen  kleinen Wanderparkplatz.)

 

 

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