Rundwanderung über den Dettinger Rossberg

Was dich erwartet:

Der Dettinger Rossberg ist immer eine Wanderung wert. Zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter und bei jeder Laune. Da die Wanderung – außer einer guten halben Stunde zwischen Sonnenfels und Wiesfels – durch schattige Wälder führt, ist sie auch für sonnige Tage zu empfehlen. Die Wanderung beginnt und endet auf der Albhochfläche. Dadurch glaubt man gerne, eine ebene Wanderung, also ohne An- und Abstiege gemacht zu haben. Groß ist die Überraschung, wenn man dann auf dem Höhenmesser über 200 aufgelaufene Höhenmeter abliest. Und wenn die reine Gehzeit auch nur gut zwei Stunden beträgt, wird aus dieser Wanderung durch die vielen Aussichtspunkte leicht eine richtige Tagestour.

 

Beschreibung der Wanderung:

Wanderstrecke

Gehzeit

Gehzeit aufgelaufen

Markierung

Ab Wanderparkplatz

0:00

0:00

 

bis Fohlenhof

0:20

0:20

gegen

bis Aussichtspunkt Maisental

0:10

0:30

bis Aussichtspunkt Runder Berg

0:20

0:50

bis Abzweig zum Gelben Fels

0:05

0:55

bis Gelber Fels

0:02

1:00

bis Höllenlöcher

0:15

1:15

bis Sonnenfels (direkt, ohne Höllenlöcher)

0:06

1:20

bis Olgafels

0:25

1:45

bis Roßfels

0:05

1:50

bis Wiesfels

0:15

2:05

bis Grüner Fels

0:05

2:10

bis Wanderparkplatz

0:20

2:30

 

Der Wanderweg führt vom Parkplatz nach Osten, im Schatten innerhalb des Waldes und parallel in einigem Abstand zu der (für Kfz gesperrten) Fahrstraße  zum Fohlenhof. Der „Vordere Fohlenhof“, ein Bau von König Wilhelm I, Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden, bietet  ein „anmutiges Bild“ nach der „Beschreibung des Oberamts Urach“ von 1909. Was nach seiner jüngst durchgeführten Sanierung durchaus auch heute noch bestätigt werden kann.

Der Weg führt zwischen den zu beiden Seiten liegenden Stallungen und Wohngebäuden hindurch auf die Pferdeweiden. Hier geradeaus weiter, leicht abwärts zum Wald am Albtrauf. Nach Eintritt in den Wald gleich links! Nicht absteigen (zu den Gütersteiner Wasserfällen),  auf dem linken, oberen Weg bleiben und in leichtem auf und ab, immer innerhalb des Waldes am Waldsaum entlang. Nach etwa 10  Minuten rechts ein Aussichtspunkt ins Maisental und auf Hohenurach. Nach weiteren knapp 20 Minuten ein besonders idyllischer (leider wieder einmal jährlich weiter zuwachsender) Aussichtspunkt, gegenüber dem geschichtsträchtigen Runden Berg. Dieser war nachgewiesen über lange Zeit besiedelt seit dem Jahr 1700 v. Chr.  Zahlreiche Funde aus der Zeit um 750 n. Chr. wurden gemacht bei Ausgrabungen zwischen 1967 und 1984 auf dem Plateau des Berges und in Fluchtverstecken an den Hängen. Zu sehen im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart.

Der Wanderweg führt nun auf dem breiteren Weg im Wald weiter. Ihm in der Linkskurve folgen. Vorsicht: Nach 5 Minuten zweigt der Wanderweg von der Forststraße zum Gelben Fels rechts ab, wir erreichen die markierte Bergecke in 2 Minuten und steigen dann in etwa 1 Minute hinunter zum freien Aussichtpunkt. Schöner Ausblick ins Ermstal mit Urach und Hohenurach.

Wir folgen danach wieder unserem Wanderweg für 3 Minuten und erreichen dann wieder die Forststraße, der wir 7 bis 8 Minuten folgen um dann wieder nach rechts auf den leicht fallenden Wanderweg abzuzweigen. Wir erreichen bald eine Schutzhütte an dem von Dettingen heraufkommenden Sträßchen. Hier sind wir bei den so genannten Höllenlöchern, einer Felskluft, von etwa 120 m Länge und 30-35 m Höhe, die durch eiserne Leitern zugänglich gemacht wurde. Das Erlebnis sollten wir uns, zumindest bei passendem, Wetter nicht entgehen lassen! Auf dem Sträßchen zunächst kurz abwärts, dann nach links einsteigen. Wollen wir sie umgehen, etwa bei Regenwetter oder schmierigem Boden: Bei der Hütte über den Hang ansteigen und an den Höllenlöchern links entlang gehen. An deren Ende dann nach rechts deren Auslauf queren.

Nach kurzem Anstieg erreichen wir den Sonnenfels. Genau im Süden über Dettingen, wurde er von den Dettingern wegen des Sonnenstandes um die Mittageszeit so benannt. Nach links sieht man über Neckartal und Fildern bis zu den Stuttgarter Höhen (Fernsehturm). Gegenüber des Ermstales die Bergkette Florian, Jusi, Hörnle, Kienbein, dann das Buckleter Kapf und die Nägelesfelsen. Im Tal Bad Urach, rechts darüber Hohenurach. In der hinteren Bergkette der Hohennneuffen, dahinter Teck und Breitenstein. Ganz in der Ferne der Hohenstaufen.

Vom Sonnenfels folgen wir dem am Albtrauf entlang weiter führenden Wanderweg, kommen auf ein Sträßchen das vom Tal hochkommt, gehen auf diesem mit einer Linkskurve weiter zur Höhe. Bei der ersten Gelegenheit – links liegen die Gebäude des Flugplatzes – gehen wir nach rechts vor zum Olgafels. Benannt nach unserer Königin Olga (1822-1892), der wegen ihres segensreichen Wirkens (z. B. „s´Olgäle“,  das Olga-Krankenhaus in Stuttgart)  im Lande hoch verehrten Zarentochter. Von hier eine umfassende Aussicht nach Norden. Nun geht es weiter über die Wiese zwischen dem Waldsaum am Albtrauf und dem abgesperrten Fluggelände. Hier wird an Sonn- und Feiertagen bei schönem Wetter von den Fliegern im Freien bewirtet! 500 m nach dem Olgafels geht nach einer Feuerstelle, sehr unscheinbar und leicht zu übersehen, ein schmaler Weg, eingesägt in einen umgelegten Baumstamm, durch den Hangwald vor auf den Roßfels. Er bietet wieder eine neue und besonders harmonische Aussicht auf das unter uns liegende Glems, den Glemser Stausee, auf Grasberg, Gutenberg und Achalm. Und er hat sogar ein richtiges Gipfelkreuz mit Gipfelbuch in einer Metallkassette!

Vom Roßfels gehen wir wieder zurück, dann nach  rechts, vorbei an Feuerstelle und Wandertafel, überqueren die Zufahrtstraße zum Fluggelände und steigen auf der Wiese an zu den zwei mächtigen Buchen mit der Gedenkstelle „Den toten Fliegern“. Danach links ein Ruheplatz mit einer größeren Feuerstelle. Dann rechts eine einzelne, große Buche. Hier nach rechts in den Wald und zum Wiesfels. Wieder ein Aussichtspunkt und ein beliebtes Kletter-Übungsgelände. Nun dem Wanderweg folgend zum Grünen Fels, dem letzten Aussichtspunkt der Wanderung.

Vom Grünen Fels wieder zurück in den Wald, geradeaus weiter (nicht auf den rechten, schmalen Weg!) und bei der nächsten Kreuzung rechts. Jetzt dem breiten Weg folgen bis zum Parkplatz bei St. Johann.

© Bild und Text Volkmar Kleinfeldt
© Idee und Karte Ronja Böhringer & Patricia Böhringer

Kurz-Info:

Wanderkarte 1:50 000

L 7520 Reutlingen + L 7522 Bad Urach oder Großblatt 18 Reutlingen/Bad Urach

Wanderkarte 1:35 000 Blatt 19 Reutlingen/Bad Urach
Reine Gehzeit 3 Stunden
Wegstrecke 11 km
Höhenunterschied 240 m
Einkehrmöglichkeiten:

Gestütsgasthof St. Johann
An Sonn- und Feiertagen auch Bewirtung durch die Segelflieger beim Olgafels.
Feuerstellen bei den Höllenlöchern, beim Roßfels und vor dem Wiesfels.

 

 

Wie du hin kommst:

Mit PKW von Reutlingen nach Eningen. Hier die Eninger Steige hoch zum Gestütshof St. Johann. Weiter zum Wanderparkplatz vor den Gebäuden, in deren Hof oder beim Forsthaus am Waldrand.

 

Variante:

Durch das Längental direkt zu den Höllenlöchern. Diese Variante ist etwa 35 Minuten kürzer, also Gehzeit dann insgesamt 1:55.

Wir gehen vom Parkplatz auf der asphaltierten Forststraße nach Norden, kurz gegen Dreiblock rot, dann auf der sich verzweigenden Straße nach rechts, jetzt Raute rot. Wir folgen nun dieser Straße bis wir nach knapp 20 Minuten die „Verlorene Hütte“ (mit Feuerstelle) erreichen. Hier mehrfache Wegverzweigung. Wir wählen den links an der Hütte vorbeiführenden, leicht fallenden Weg, weiterhin Raute rot. Auf diesem erreichen wir in gut 20 Minuten die Hütte vor den Höllenlöchern. Nun weiter wie oben.

 

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