Was dich erwartet:
Bei dieser Wanderung erreichen wir eine Vielzahl von Höhepunkten der mittleren Alb. Den Uracher Wasserfall, das Naturschutzgebiet Hölle, den geschichtsträchtige Runden Berg, das ehemalige Kloster Güterstein, die malerischen Gütersteiner Wasserfälle, die Rutschenfelsen, den Eppenzillfelsen und schließlich noch die mächtige und interessante Ruine der ehemaligen Festung Hohenurach.
Da die Wege größtenteils durch schattige Wälder führen, ist der Sommer die besondere Empfehlung. Nicht zu empfehlen nach längerer Kälteperiode, da der Sprühnebel des Uracher Wasserfalls dann den Aufstieg mit einem gefährliche Eispanzer überzogen hat.
Beschreibung der Wanderung:
Wanderstrecke |
Gehzeit |
Gehzeit aufgelaufen |
Markierung |
Ab Wanderparkplatz |
0:00 |
0:00 |
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bis Hochwiese |
0:30 |
0:30 |
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bis Schutzhütte am Runden Berg |
0:30 |
1:00 |
|
bis Runder Berg |
0:06 |
1:05 |
keine |
zurück zur Schutzhütte |
0:06 |
1:10 |
keine |
bis Gütersteiner Wasserfälle |
0:15 |
1:25 |
|
bis Albhochfläche |
0:15 |
1:40 |
|
bis Hauptwanderweg |
0:09 |
1:50 |
gegen |
bis Rutschenfelsen |
0:15 |
2:05 |
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bis Wegverzweigung im Wald |
0:09 |
2:15 |
|
bis Eppenzillfelsen |
0:20 |
2:35 |
gegen |
bis Kreuzhütte |
0:15 |
2:50 |
|
bis Hohenurach |
0:15 |
3:05 |
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zurück zur Kreuzhütte |
0:10 |
3:15 |
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bis Brühlbach |
0:10 |
3:25 |
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bis Wanderparkplatz |
0:15 |
3:40 |
Vom Parkplatz gehen wir entlang des uns munter entgegen fließenden Brühlbaches, einem richtigen Bilderbuchbächlein, zum Uracher Wasserfall, den wir in etwa 20 Minuten erreichen. Der Aufstieg führt uns nahe an dem herabstürzenden Wasser entlang und gewährt schöne Blicke auf den Wasserfall. Nach kurzer Zeit ist die Höhe des Wasserfalls erreicht. Hier gehen wir ein Stück links auf die Hochwiese, um den Zufluss zum Wasserfall zu sehen und den Ausblick ins Brühlbachtal zu genießen. Hier befinden sich auch ein Kiosk, ein Vesperplatz mit Tischen und Bänken sowie eine Feuerstelle.
Von der Hochwiese geht es wieder zurück, dann aber nicht links hoch, sondern 2 Minuten abwärts auf unserem vorherigen Aufstiegsweg, bei der Rechtskurve dann aber geradeaus und auf gleicher Höhe weiter durch das Naturschutzgebiet Hölle. Nach einer guten Viertelstunde führt der etwas holprige Wanderweg auf einen breiteren Waldweg. Diesem 1 bis 2 Minuten folgen und dann (leicht zu übersehen!) links auf den schmalen Weg und ansteigen zur Schutzhütte auf dem Grat, der den Runden Berg mit der Alb verbindet. Hier geht es rechts auf den Runden Berg. Das am Wegrand üppig vorkommende Immergrün lässt auf eine, wenn auch lange Zeit zurückliegende, Zivilisation schließen. Aufgestellte Tafeln erklären in anschaulicher Weise die ungewöhnliche und lange Geschichte der Besiedelung des Berges (siehe auch die Rundwanderung über den Dettinger Roßberg).
Nun wieder zurück zur Schutzhütte, hier kurz ansteigen und dann der leicht fallenden Forststraße nach rechts folgen. Diese Straße verlassen wir in der ersten Rechtskurve und gehen geradeaus weiter zu den Gütersteiner Wasserfällen, die wir links haltend auf der oberen Terrasse bei der kleinen Kapelle mit der Reproduktion des Oberstenfelder Altar erreichen. Von hier führt eine Treppenanlage zur unteren Terrasse, wo sich die erste Pumpstation der Schwäbischen Alb befand: 1710-1715 gebaut, beförderte sie das Wasser auf den 160 m höher liegenden Gestütshof! Im heutigen Bau befindet sich eine anschauliche Darstellung der seinerzeitigen Technik. Und eine Trinkwasser-Entnahmestelle, das „Mörike-Brünnele“! Die zahlreichen Wasserfälle , die Tuffsteinbildung, die Vermoosung, der Teich mit dem kristallklaren Wasser, das alles zusammen ergibt ein äußerst romantisches Fleckchen Erde.
Kaum zu glauben, dass auf dieser Terrasse bis in das 16. Jahrhundert das Kloster Güterstein mit zwei Kirchen stand! Allerdings war sie ursprünglich größer, der Tuffstein wurde nach Abbruch des Klosters auch abgebaut. Im Kloster waren seinerzeit unter anderen noch Graf Ludwig I und Gräfin Mechthild, die Eltern von Graf Eberhard im Bart, sowie Prinzessin Anna (einzige Tochter Herzog Ulrichs, die im Jahre 1530 an der Pest verstarb) beigesetzt, die dann mit ihren steinernen Sarkophagen 1554 von Herzog Christoph in den Chor der Tübinger Stiftskirche überführt wurden.
Wir gehen nun wieder hoch zur oberen Terrasse, folgen dem über das ehemalige Klostergelände führenden Weg und zweigen dann nach links ab auf den schmalen Pfad, der uns bis kurz vor die Albhochfläche führt, die wir vor dem Fohlenhof von St. Johann erreichen. Hier, vor Austritt aus dem Wald nach links, bis nach 9 Minuten der auf einer Forststraße verlaufende Hauptwanderweg des Schwäbischen Albvereins erreicht wird. Nach 2 Minuten bei der Verzweigung den rechten Weg wählen, und nach weiteren 4 Minuten nach links dem Waldrand folgend vor zum Camerer-Gedenkstein (1922 für den 1919 verstorbenen Vorsitzenden des Schwäbischen Albvereins errichtet) auf den Rutschenfelsen. Dann am teilweise sehr steil abfallenden Bergrand entlang. Nach Eintritt in den parkartigen Wald nach links auf den Wanderweg und weiter am Albrand entlang. Nach kurzer Zeit zweigt links der zum Uracher Wasserfall hinab gehende Weg ab, wir bleiben aber rechts (jetzt Dreiblock statt Dreieck). Nach etwa 10 Minuten geht es durch eine kleine Schlucht. Hier geradeaus durch, den Wanderweg überqueren und gegenüber wieder links hoch. Nun geht es an dem unserer vorherigen Wanderstrecke gegenüberliegenden Berghang entlang, mit schönen Rückblicken, bis wir den Eppenzillfelsen erreichen. Schöner Tiefblick ins Brühlbachtal, auf den Uracher Wasserfall, auf die Rutschenfelsen und auf den Runden Berg.
Nach dem Eppenzillfelsen links am Berghang halten, nicht den nach rechts abzweigenden Weg nehmen, und der Wegweisung Raute rot folgen, die hinunter zur Kreuzhütte führt. Hier kurz geradeaus weiter bis zur Kreuzung einiger Wanderwege. Nun, Pfeil rot, auf der alten Burgsteige hinauf zur Ruine der ehemaligen Festung Hohenurach auf dem Schlossberg.
Die verbliebenen Mauerreste zeugen von einer einst gewaltigen Burganlage. Sie wurde mehrfach aus- und umgebaut, bis sie ab 1765 auf Beschluss von Herzog Karl Eugen abgebrochen wurde. Die Steine fanden Verwendung beim Bau seines Jagdschlosses Grafeneck, beim Bau der Sirchinger Steige bei Brückenbauten und anderem. Einige wurden nicht mehr abtransportiert und liegen noch vor dem Eingang. Erst seit 1900 wird die Ruine geschützt und gesichert. Hohenurach war mehrfach umkämpft, belagert und besetzt. Und diente als Gefängnis für unliebsame Zeitgenossen. So auch für Nikodemus Frischlin, der 1590 bei seinem tragisch endenden Fluchtversuch mit zusammengeknoteten Leinwandfetzen über die Felsen abstürzte, als sie rissen.
Betrachtenswert bei einem Rundgang die links vom ersten Torbogen liegenden drei Wachstuben. In der Hauptburg die vier Stockwerke hohe Giebelwand, die gotischen Fenster mit Sitzbänken und schönem Blick auf Urach. Ein eingemauerter Stein trägt die Inschrift „H.E.Z.W. 1669 – omnia cum Deo“ (Herzog Eberhard zu Wirtenberg 1669 – Alles mit Gott). Zwei Brunnen, der eine im Burghof, der aber wohl nie trinkbares Wasser lieferte und ein weiterer im höher liegenden Brunnengarten. Dieser soll bei nur 7,3 m Tiefe ein nie versiegendes gutes Wasser geliefert haben.
Erwähnenswert die schönen Ausblicke nach allen Seiten.
Wir gehen auf dem gleichen Weg wieder zurück bis vor die Kreuzhütte. Bei der Wanderwegekreuzung den nach rechts abwärts gehenden Weg mit Raute blau nehmen bis zum Erreichen des Brühlbachs. Nun wieder nach rechts und dem Bach entlang zurück zum Wanderparkplatz.
© Bild und Text Volkmar Kleinfeldt
© Idee und Karte Ronja Böhringer & Patricia Böhringer
Kurz-Info:
Wanderkarte 1:50 000 | L 7520 Reutlingen |
Wanderkarte 1:35 000 | Blatt 19 Reutlingen/Bad Urach |
Reine Gehzeit | 4 Stunden |
Wegstrecke | 13 km |
Höhenunterschied | 600 m |
Einkehrmöglichkeiten: |
Am Wanderparkplatz, Kiosk auf der Hochwiese (nur manchmal im Sommer), Rohrauer Hütte (Naturfreunde-Haus, nur an Sonn- und Feiertagen, Abstecher vom Rutschenfels) Feuerstellen am Uracher Wasserfall (Hochwiese), Rutschenfels, Hohenurach. Trinkwasser gibt es bei den Gütersteiner Wasserfällen. |
Wie du hin kommst:
Die Wanderung beginnt am Wanderparkplatz unterhalb des Uracher Wasserfalls. Mit PKW fahren wir von Metzingen auf der B 28 bis vor Bad Urach. Dort zweigt die Straße zum Wasserfall rechts ab und wir kommen an die großen Wanderparkplätze. – Anfahrt ist auch mit der Bahn möglich. Die Ermstalbahn fährt ab Metzingen und hat vor Bad Urach den Haltepunkt Wasserfall.
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