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29 Oktober 2018

Deutsch-deutsche Migrationsgeschichten: Was euch erwartet

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Radio Micro-Europa: Sendung (192) „Deutsch-deutsche Migrationsgeschichte“ am Sonntag, den 04. November 2018 von 12 bis 13 Uhr im Freien Radio Wüste Welle 96,6 – Kabel: 97,45 Mhz, auch als Live-Stream im Internet

Der Link zum Anhören im Internet: http://vergil.uni-tuebingen.de/microeuropa/ 

Moderation: Kiron Patka
Autor*innen: Eva-Maria Gebauer, Ivan Ivanković, Saeid Nasseri, Kiron Patka, Isabel Platz, Lena Schrödl, Philipp Sigle, Nicole Villarroel Gomes, Guoyu Wang
Technik: Aaron Geiger
Redaktion: Ulrich Hägele

Inhalt der Sendung

Die Themen Flucht, Vertreibung und Migration sind in diesen Jahren präsent wie lange nicht mehr. Dabei wird schnell übersehen, dass die Geschichte Deutschlands von etlichen Phasen geprägt ist, in denen Menschen fliehen mussten oder vertrieben wurden – aus Deutschland, nach Deutschland und innerhalb der jeweils als „Deutschland“ bezeichneten Gebiete. Um diesen Aspekt ging es in der Radiowerkstatt am Rottenburger Paul-Klee-Gymnasium im Juli 2018. Sie war Teil der dortigen Schulprojekttage zum Thema „Flucht“.

Als gemeinsames Projekt von Schüler*innen der Vorbereitungsklasse und Studierenden der Uni Tübingen entstand in nicht einmal drei Tagen eine Radiosendung, die zwei historische Flucht-Konstellationen in den Blick nimmt.

Die Schüler*innen und Studierenden haben dabei Zeitzeugen-Interviews vorbereitet und geführt und Beiträge produziert. Dabei ging es natürlich nicht nur darum, eine schöne Radiosendung zu machen. Als Teil von INSPIRE war es auch Ziel des Projektes, in der Zusammenarbeit von Studierenden und Jugendlichen nach Wegen zu suchen, wie Normen und Standards von Journalismus und Medienproduktion ein fester Bestandteil von Medienpädagogik in der Schulzeit werden können.

01 „Willkommenskultur“ nach dem Zweiten Weltkriegs
Eine Gemeinschaftsaufgabe. Das Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutete Frieden – aber zugleich auch Flucht und Vertreibung. Teils aus politischen, teils aus wirtschaftlichen Gründen waren Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Dabei herrschten in den Dörfern und Städten, in denen die geflüchteten und vertriebenen Menschen unterkommen konnten, alles andere als paradiesische Zustände. Zerstörte Gebäude, zu wenig zu Essen, Tod, Angst und Trauma. Nicole und Ivan, haben sich in der Schule mit dieser Situation beschäftigt und haben herausgefunden, dass vielen Menschen damals begriffen haben, worauf es ankam: auf das Miteinander!

02 „Wir schaffen das!“ Interview mit Herrn Lohmiller
Börstingen bei Rottenburg 1944/45: 400 Einwohnern, alles Bauernfamilien, praktisch kein Handwerk, keine Industrie. Die Äcker karg, die Menschen arm. Und dann kamen die Geflüchteten und Vertriebenen des ausgehenden Krieges und stellte das Dorf vor die immense Herausforderung einer von oben verordneten „Eingliederung“ der Neuankömmlinge. Herr Lohmiller war da ein Kind und kann sich an die Fremden erinnern, besonders an eine deutschstämmige Großfamilie aus Ungarn. Es ging nicht nur um humanitäre Hilfe, berichtet er, sondern man konnte vieles voneinander lernen – in beide Richtungen. Saeid und Guoyu haben mit Herrn Lohmiller gesprochen.

03 Umfrage: Was ist Heimat?
Auf diese Frage gibt es sehr unterschiedliche Antworten. Heimat kann ein Ort sein oder die Beziehung zu Menschen, Heimat kann aber auch ein Gefühl oder ein Geruch sein. Um möglichst viele unterschiedliche Antworten auf diese Frage zu bekommen, haben wir die Woche über viele Menschen gefragt und ihre Antworten gesammelt. Mal mit Aufnahmegeräten, mal mit dem Smartphone und als WhatsApp-Sprachnachricht.

04 „Rübermachen“ – von der Teilung bis zur Wiedervereinigung Deutschlands
Die 50er und 60er Jahre in Deutschland: Frieden und Wohlstand kehrten ein. Die Zeit von Flucht und Vertreibung schien vorbei – sollte man meinen. Irrtum, denn als Deutschland zum Spannungsfeld zweier unterschiedliche politischer Systeme wurde und die DDR anfing, sich abzuschotten, wollten sich viele Menschen nicht einsperren lassen. Saeid und Guoyu erzählen die Geschichte der deutsch-deutschen Teilung und Wiedervereinigung als eine Geschichte, in der Menschen um ihre Freiheit kämpfen mussten und sich einem unterdrückerischen System nur durch Flucht entgegenstellen konnten.

05 Leitern und Tunnel: Fluchtgeschichten von der Mauer
Die Berliner Mauer: 1961 entsteht über Nacht ein Symbol der Trennung, Teilung und Abschottung. Sie ist aber keineswegs nur ein Symbol, sie ist auch eine ganz reale und unüberwindbare Grenze, die aus mehreren Betonmauern, Stacheldrahtzäunen, Wachttürmen und bewaffneten Soldaten besteht. Ein „Todesstreifen“, denn jeder Versuch, die Grenze zu überwinden, konnte tödlich enden. Wie sehr viele Menschen darunter gelitten haben, in der der DDR eingesperrt zu sein, sieht man an den vielen dokumentierten und teilweise regelrecht skurrilen Fluchtversuchen – durch selbstgegrabene Tunnel, durchs Wasser, mit Leitern oder Zügen. Nicole, Ivan, Saeid und Guoyu erzählen einige von ihnen nach.

Musik:

01 Alicia Keys, Holy War (2016)
02 Adele, Hello (2015)
03 Dota, Grenzen (2016)
04 Justin Bieber, Love Yourself (2015)
05 Ali As feat. SXTN, Von den fernen Bergen (2017)
06 Eminem feat. Rihanna, Love the Way You Lie (2010)
07 Simon & Garfunkel, The 59th Street Bridge Song (1966)
08 2pac feat. Elton John, Ghetto Gospel (2005)
09 Tamer Nafar & Samar Qupty, Ya reit (If only) (2016)
10 Kettcar, Sommer ’89 (2017)

Die Micro-Europa-Sendung zum Thema „Deutsch-deutsche Migrationsgeschichten“ – am Sonntag, 04. November, von 12 bis 13 Uhr auf Wüste Welle: Übers Radio auf 96,6 oder über den Live-Stream. Schaut auch bei Facebook unter Micro-Europa Tübingen vorbei!
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