GKF Tübingen: Veranstaltung zur Friedenspolitik Europas
Die Veranstaltung der GKF Tübingen am 8. Mai 2018 in der Stiftskirche stand ganz unter dem Motto:
„Ich möchte Erde, Feuer, Brot, Meer, Bücher, Lieder, Heimat, Frieden – für Alle“. (Pablo Neruda)
Den Scharfmachern das Handwerk legen: 30 Jahre Gesellschaft Kultur des Friedens
Mit ihren Aktionstagen zum 30. Jubiläum will die Gesellschaft Kultur des Friedens (GKF) zusammen mit anderen Friedens-Initiativen einen Kontrapunkt zu der gegenwärtigen Rüstungs- und Kriegspolitik setzen. Im Bundestag würden „die Mehrheiten in der Bevölkerung zu Fragen des Rüstungsexportes, Kriegseinsätze, nicht mehr ausreichend abgebildet und Alternativen erörtert“, sagte Henning Zierock, der die GKF 1988 in Tübingen initiiert hatte.
Auf der zentralen Veranstaltung am 8. Mai in der Tübinger Stiftkirche präsentierte Zierock gemeinsam mit Constantin Wecker, dem Chor des Uhlandgymnasiums und dem Tübinger Ärzteorchester unter der Leitung von
Ulrich Bürck die berühmte Mauthausenkantate von Mikis Theodorakis.
Zuvor zog der Tübinger Literaturwissenschaftler Jürgen Wertheimer eine kritische Bilanz zur derzeitigen Friedenspolitik in Europa: „Wir haben unseren Krieg outgesourct“ – die Zeit der Friedensutopien sei vorbei: „Der Krieg ist zur Ware geworden.“ Ebenso kritisch bewertete er den Kreuz-Erlass des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder: „Wir berufen uns gebetsmühlenartig auf die christlich-abendländischen Werte. Ich wüsste nicht, dass die Bibel in Gelsenkirchen geschrieben worden wäre!“