Was dich erwartet:
Am Beginn steht Boll mit seiner schönen Kirche. Dann Aufstieg durch Wald zum Hohenzollern. Das Märchenschloss ist immer einen Besuch wert. Eine gewaltige, aber auch hochromantische Anlage, als dritte Burg an der Stelle erbaut, vom Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV, in den Jahren 1853/1867. Besichtigung der Burganlage gegen Gebühr. Auch Führungen durchs Innere mit den reichen Museumsbeständen sind möglich. Eine in der Dimension und im Detail eindrucksvolle Anlage, bei der man sich fragen mag, wie war das alles einmal zu bezahlen und wie ist es zu unterhalten, zumal die hiesigen Erdbeben immer wieder gnadenlos zuschlagen. Einen schriftlichen Führer gibt es an der Pforte.
Ohne Führung zugänglich sind die Freianlagen und die beiden Kapellen. Die evangelische Christuskapelle, in der von 1952 bis 1991 die beiden Königssärge (Friedrich Wilhelm I und Friedrich II, auch als „Der Große“ bekannt) standen. Und die katholische St. Michaelskapelle, die noch von der zweiten Burg stammt. Auch der Rundgang auf den äußeren Befestigungen ist schön, hat man doch durch den der Alb vor gelagerten Bergkegel eine außerordentlich schöne Aussicht nach allen Himmelsrichtungen. Und rundum sind die alten Preußen vom Grossen Kurfürst bis zum Kaiser Wilhelm I aufgestellt Sie waren früher in Berlin in der Ruhmeshalle des Zeughauses. Und das mächtige Metalltor, das den Rundgang abschließbar macht, stammt von der Berliner Gedächtniskirche. Ebenso das Tor an der Christus-Kapelle.
Vom Hohenzollern geht es hinunter zur reizend gelegenen Kirche Mariazell mit dem ummauerten Friedhof von Boll, zusammen mit dem Hohenzollern eines der ganz schönen Albbilder. Von dort wieder hoch auf das Zellerhorn, dem eigentlichen Aussichtpunkt auf den Hohenzollern. Weiter über den Backofenfels mit Aussicht nach Norden. Kurz danach ein Abstecher, der in 6 Minuten zum Nägelhaus führt. Albvereinswanderheim mit Bewirtung. Daneben der Aussichtsturm auf dem Raichberg. Dann wieder am Trauf entlang mit sehenswerten Beispielen an vielen Metern tiefen Felsspalten, wie sich der Albtrauf durch laufende Erosionen immer wieder und immer weiter abspaltet.
Zum Hangenden Stein, einem schroffen, vorhängenden Felsklotz mit schönem Tiefblick ins Bärental. Über eine schöne Albwiese zum Abstieg bei den Kohlwinkelfelsen durch einen zauberhaften Märchenwald. Zum Abschluss und Ausklang geht es noch etwa 40 Minuten eben durch das Tal des Reichenbachs, vorbei an den Gehöften Friedrichstal, zurück nach Boll
Beschreibung der Wanderung
Wanderstrecke | Gehzeit | Gehzeit aufgelaufen | Markierung |
Ab Boll P am Ortsende | 0:00 | 0:00 | |
bis P zum Hohenzollern | 0:42 | 0:45 | |
bis Hohenzollern | 0:12 | 1:00 | |
bis Skihütte bei Mariazell | 0:30 | 1:30 | |
bis Zellerhorn | 0:31 | 2:00 | |
bis Abzweig zum Nägelehaus | 0:16 | 2:20 | |
bis Hangender Stein | 0:10 | 2:30 | gegen |
bis Abstieg Kohlwinkel | 0:13 | 2:45 | gegen |
bis Schuhmacherhütte | 0:40 | 3:25 | gegen |
bis Höfe Friedrichstal | 0:26 | 3:50 | gegen |
bis Boll P am Ortsende | 0:13 | 4:05 | gegen |
Wir gehen vom Parkplatz zurück in den Ort Richtung Kirche. Gleich nach der links liegenden Kirche nochmals kurz der nach rechts abbiegenden Autostraße folgen, dann links in die Zollerbergstraße. Auf dieser aus dem Ort und geradeaus und ansteigend zum Waldrand mit Ruhebank und schönem Rückblick auf Boll. Hier gehen wir nach rechts weiter. Bei der nach 2-3 Minuten folgenden Wegkreuzung gehen wir links, dann auf dem zweiten nach rechts abzweigenden Weg ansteigend weiter. Vorsicht: Nach 7-8 Minuten geht der Wanderweg als schmaler und unscheinbarer Pfad links ab und steigt steil an! Wir überschreiten einen Holzabfuhrweg und sind kurz darauf beim neugotischen, wehrhaft wirkenden Wasserturm der Burg Hohenzollern. Hier geht es rechts, auf der Autostraße oberhalb des Parkplatzes weiter bis zum Ende des Parkplatzes. Hier führt links eine gediegene Treppe, sicher bei jedem Wetter, auf den Hohenzollern.
Nach der Besichtigung verlassen wir die Burg und folgen für einige Minuten der Fahrstraße. Eine Haarnadelkurve links, dann eine Haarnadelkurve rechts.. Gleich nach dieser Kurve (nicht in der Kurve!) geht der Wanderweg wieder nach links weg. Nach erfolgtem Abstieg erreichen wir eine vielfache Wegkreuzung im Wald. Hier ist Vorsicht geboten, auf die Beschilderung achten! Wir müssen uns links vom vor uns liegenden Berg mit dem Zellerhorn halten! Diesem nun fast ebenen Weg folgen bis zur Hütte des Skiclub Hechingen, oberhalb von Kirche und Friedhof Mariazell. Die Hütte ist nur an einigen wenigen Sonn- und Feiertagen im Jahr bewirtschaftet. Es gibt dort aber eine Feuerstelle.
Nun an der links liegenden Hütte vorbei, eine Fortstraße kreuzen, noch 50 bis 100 Schritte geradeaus weitergehend ansteigen, dann auf den links sehr unauffällig abgehenden Wanderweg, Markierung Balken rot und ansteigen zum Zellerhorn. Aussichtpunkt mit Rundschautafel und Schutzhütte. Jetzt auf einem zunächst breit angelegten Weg, der aber bald wieder in einen links abzweigenden Wanderweg übergeht, zum Backofenfels. Nach weiteren vier Minuten wieder ein besonders schöner Aussichtpunkt auf den Hohenzollern. Hier geht auch der Abstecher, Alb einwärts, in 6 Minuten (Dreieck rot) zum Albvereinswanderheim Nägelehaus mit dem Aussichtsturm auf dem Raichberg.
Der Wanderweg führt dem Albtrauf entlang weiter. Beachtenswert die tiefen Felsabspaltungen. Beim Hangenden Stein führt sogar eine Brücke über eine sehr tiefe Spalte! Nach dem Hangenden Stein noch etwa 10 Minuten über einen etwas vom Albrand wegführenden Weg durch eine Wiese auf eine kleine Anhöhe. Dort ist ein Wegzeiger, nahe dabei ein Parkplatz. Von hier wieder abwärts und nach etwa 3 Minuten nach links in den Wald und bei den Kohlwinkelfelsen/Emmafelsen in eine märchenhafte Waldlandschaft eintauchen. Es geht auf verschlungenen Wegen! Unser Weg ist aber gut gekennzeichnet (gegen Dreieck blau), unbedingt auf diese Markierungen achten! Etwa 10 Minuten nach Eintritt in den Wald ginge der Weg geradeaus weiter (Raute blau) nach Jungingen. Hier zweigen wir aber nach links ab (weiterhin gegen Dreieck blau) und erreichen nach etwa 15 Minuten die Schuhmacherhütte mit Grillstelle. Nun noch ein kurzer Abstieg durch den Wald, dann der Straße entlang dem Reichenbach folgen. Vorbei an den beiden Gehöften Friedrichstal, zwischen diesen ein Obelisk von „MDCCCV“ (1805), der an ein Jagdschlösschen erinnern soll. Im Vorblick schöne Bilder auf den Hohenzollern. Nun auf der Straße weiter und zurück zum Parkplatz, den wir von dieser Seite her nun direkt, also vor dem Ort erreichen.
© Bild und Text Volkmar Kleinfeldt
© Idee und Karten Ronja Böhringer & Patricia Böhringer
Kurz-Info:
Wanderkarte 1:50 000 | L 7718 Balingen |
Wanderkarte 1:35 000 | Blatt 24 Albstadt/Balingen |
Reine Gehzeit | gut 4 Stunden |
Wegstrecke | 14 km |
Höhenunterschied insgesamt | 645 m |
Einkehrmöglichkeiten: | Beim Parkplatz Hohenzollern Burg Hohenzollern Nägelehaus (Abstecher 2×6 = 12 Min) Feuerstellen: An der Skihütte bei Mariazell und bei der Schuhmacherhütte |
Wie du hinkommst:
Anfahrt mit PKW auf der B 27. Von Norden (Tübingen) kommend an Hechingen vorbei bis zur Ausfahrt „Hohenzollern“ und „Hechingen Süd“. Hier abfahren, dann aber nicht Richtung Hohenzollern, sondern zunächst der Wegweisung nach Hechingen, dann rechts ab der nach Boll folgen. In Boll vor der Kirche nach links, dann gleich wieder rechts. Kurz darauf nach links auf den Wanderparkplatz am Ortsende bei der Junginger Straße (oder nach rechts zum Wanderparkplatz bei den Kolping-Häusern).
Variante 1
Wer gerne lange Wanderungen macht, wer einsame Wanderungen liebt, der steigt bei den Kohlwinkelfelsen nicht ab, sondern geht auf der Höhe am Albtrauf weiter über den Himberg bis zum Hohen Berg über Jungingen. Schon Julius Wais schrieb dazu vor vielen Jahrzehnten: „Ein genussreiche Wanderung für Freunde einsamer Höhenwege“.
Gehzeit | etwa 5 ½ Stunden |
Wegstrecke | 23 km |
Insgesamt zu bewältigender Höhenunterschied | 645 m |
Kurz-Info:
bis Abzweig Kohlwinkel | 2:35 | ||
bis Hoher Berg | 1:15 | 3:50 | gegen |
bis Jungingen | 0:25 | 4:15 | gegen |
entlang der Bahnlinie | 0:11 | 4:25 | keine |
bis Boll P Ortsende | 1:04 | 5:30 | gegen |
Bei den Kohlwinkelfelsen nicht absteigen, sondern oben weitergehen, immer am Albrand über dem Killertal. Über Heufeld und Himberg. Bis zum Hohen Berg über Jungingen, Aussichtpunkt, Grillstelle, Schutzhütte. Hier absteigen. Kurz vor Jungingen Abstecher möglich nach links auf die Ruine Hohen-Jungingen oder Affenschmalz. Weiter hinunter nach Jungingen. Vor der Bahnlinie links, an dieser entlang gehen, kurz nach dem Bahnhof wieder links hoch und über den Junginger Wald zurück nach Boll.
Variante 2
Wer es gerne kürzer hat: Kurz nach dem Abzweig zum Nägelehaus finden wir links einen Abstieg nach Mariazell (gegen Dreieck blau). Diesem folgen bis zur Skihütte. Dann weiter nach Mariazell und von hier über den Stationenweg auf die Straße nach Boll. Gesamtgehzeit dann knapp 3 Stunden.
Variante 3
Variante ohne den Hohenzollern: In Boll an der Kirche geradeaus gehen, der Wegweisung Mariazell folgen. Es geht knapp 20 Minuten über die Zufahrtstraße zur Wallfahrtkirche. Dort den Stationenweg hochgehen und weiter zur Hechinger Skihütte. Dann wie vor. Gesamtgehzeit gut 2 ½ Stunden.
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