Von der Guillotine zur zweiten Chance – Strafgeschichte im deutschen Südwesten (38)
Zusammenfassung
In dem Feature geht um spannende Kriminalfälle Ereignisse aus unserer Region, die über die Jahrzehnte hinweg das Rechtswesen und auch das Rechtsempfinden verändert haben. Das Hörstück ist im Rahmen eines Semesterprojekts des Masterstudienganges am Institut für Medienwissenschaft entstanden. Die Leitung hatte Pia Fruth.
– Mordfall Tobias in Weil im Schönbuch (2000). Im Februar 2012 startet der Prozess gegen Rolf H., den mutmaßlichen Mörder des kleinen Tobias aus der schwäbischen Gemeinde Weil im Schönbuch. Vor über elf Jahren war der Junge ermordet worden. Trotz DNA-Tests tappte die Polizei lange Zeit im Dunkeln.
– Festnahme von Erich Schüller. Einer der am meisten gesuchte Verbrecher wurde vor knapp achtzig Jahren in Hechingen verhaftet. Er stand im Verdacht, zahlreiche Raubüberfälle und zwei Morde begangen zu haben. Der entscheidende Hinweis kam aus der Bevölkerung.
– Letzte Hinrichtung in Tübingen. Nur wenige Wochen vor ihrer Abschaffung durch die Verkündigung des Grundgesetzes (23. Mai 1949) wurde am 18. Februar 1949 in Tübingen der 28-jährige Raubmörder Richard Schuh mit dem Fallbeil hingerichtet – die letzte von einem westdeutschen Gericht verhängte Todesstrafe.
– Heinrich Pommerenke war der am längsten einsitzende Häftling der BRD. Der Serienmörder wurde am 23. Oktober 1960 zu einer Haftstrafe von 165 Jahren verurteilt – bis heute der strengste Schuldspruch eines bundesdeutschen Gerichts. Pommerenke starb 2008 im Gefängniskrankenhaus Hohenasperg bei Ludwigsburg an Leukämie.
– Alternativer Strafvollzug. Wie sieht eine angemessene Strafe aus? Was soll sie bewirken – Abschrecken oder Erziehen? Wo Endet der Schutz des Täters und wo beginnt der Schutz des Opfers? Im Seehaus in Leonberg gibt es ein Projekt für jugendliche Straftäter im Rahmen eines Strafvollzuges ohne Gitter. Hier bekommen die Jugendlichen eine zweite Chance.