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13 Mai 2014

Am 25. Mai: Hörspiel! (58)

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Angela und Andrei. Hörspiel von Erwin Koch. In einer Inszenierung von Kiron Patka.

Schon mal reinhören?
Das ganze Stück am Sonntag, 25. Mai, in unserer Micro-Europa-Sendung „Lebenslinien“ zwischen 12 und 13 Uhr.


Angela und Andrei wachsen in der Republik Moldau auf. Sie sind arm. Manchmal verdienen sie Geld: Andrei auf einer Ölbohrstation in Sibirien oder als Holzfäller. Angela als illegale Pflegerin in Italien. Allein in der Fremde, können sie von ihrem Zuhause nur träumen, von ihrem kleinen Haus an der Straße ohne Namen.

Manchmal kommen sie auch anders an Geld.

Ohne Grund hat der Mensch nicht zwei Nieren. Eine zuviel.

Der Autor Erwin Koch hat die wahre Geschichte der beiden recherchiert und aufgeschrieben. Dabei hat er sich vor allem eines vorgenommen: Eine gute Geschichte gut erzählen. „Manchmal gelingt es,“ sagt er.

Mit solcher Bescheidenheit unterschlägt Koch, dass er seine ganz eigene Sprache gefunden hat, mit der er diese guten Geschichten erzählt. Ein knapper und dokumentarischer Stil, fast will man sagen, kalt und unbarmherzig. Bedrückend und berührend zugleich. Kein Wort zuviel.

Staub. Schlamm. Koma.

Das Hörspiel Angela und Andrei entstand als Projektarbeit von Micro-Europa-Mitarbeiter Kiron Patka in seinem Studiengang Literatur- und Kulturtheorie. Es lief im vergangenen Jahr bereits in SWR2 Tandem. In seiner Adaption von Kochs Kurzgeschichte setzt er sich mit dem Phänomen Stimme auseinander und fragt danach: Gibt es so etwas wie eine dokumentarische, unbeteiligte Sprechweise? Kann ein Sprecher sich ganz der Reproduktion des Wortlauts widmen – ohne das Erzählte mit seiner Stimme auch zu interpretieren ? Und wie hört sich das dann an?

Der Sprecher Mario Pitz hat sich auf das Experiment eingelassen. Den Gegenpol zum Erzähler bildet die mitfühlende Leserin, gesprochen von der Schauspielerin Conny Krause. Angela und Andrei werden von Lena Tolkmitt und Lukas Olszewski gespielt. Ton und Technik übernahm Melanie Mika.

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