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07 Mai 2016

Blog #4: Bahrinagesh

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Bahrinagesh bedeutet „Meer“ auf Triginisch. Die Ruhe, die das Meer einem schenkt, strahlt er auch beim Reden aus, denn er spricht sehr locker, ruhig und entspannt.

Schon bald, ab dem 06.02.16, wird er sich mit jungen 21 Jahren hier in Deutschland aufhalten. Davor hat er sich einige Zeit lang auch im Sudan und in Äthiopien gelebt. In Deutschland ist er alleine. Seine Eltern und seine Geschwister leben in Eritrea. Seine Geschwister besuchen in seinem Heimatland noch die Schule und er ist der Zweitälteste seiner Geschwister. Während Bahrinagesh in Deutschland auf seine Aufenthaltserlaubnis wartet, helfen seine Geschwister im Heimatsland seinen recht jungen Eltern (Mutter 37/ Papa 54) bei der Arbeit auf dem Bauernhof. Als er sich noch selbst in Eritrea befand, hat er dort die Schule besucht. Dort begann um 7:00 Uhr für ihn der Tag mit einem Frühstück. Dann ging er von 8:00-12:00 zur Schule. Nachdem der Schultag zu Ende war, musste Bahrinagesh seinen Eltern auf dem Bauernhof helfen. Im Gegensatz zu seiner Hauptbetätigung des Schülerseins in Eritrea möchte er hier in Deutschland als Schreiner arbeiten. Aber nicht sein Wunschberuf hat ihn nach Deutschland getrieben.

Wenn er gefragt wird, was er sich von Deutschland erhofft, antwortet er mit einem Wort –FRIEDEN.

Das bedeutet aber nicht, dass er ungerne in seinem Heimatsland ist, denn immerhin beschreibt er den Begriff Heimat als den Ort, an dem sich auch seine Familie aufhält. So kann man sagen, dass ihn die Suche nach dem Frieden nach Deutschland trieb. In seiner freien Zeit, die er so hat, liest Bahrinagesh sehr gerne. Thematisch geht es bei seinen Lieblingsbüchern um Gedichte die von der Liebe handeln, oder um die Abhandlung geschichtlicher Themen.
Wenn ich ihn frage, was ich mir unbedingt ansehen sollte, falls ich einmal Eritrea besuchen sollte, erzählt er von zwei Städten. Die erste ist Asmara, die Hauptstadt von Eritrea. Diese kennzeichnet sich besonders durch die Spuren aus der britischen und italienischen Kolonialzeit. Die zweite, Masawwa, ist eine Hafenstadt und zugleich auch die größte Hafenstadt Eritreas.
Einer der Nationalgerichte in Afrika ist Injera. Bevor man jedoch Injera nicht gegessen hat, sollte man das Land keinesfalls verlassen, denn es ist eines der am häufigsten verwendeten Beilagen zum Essen auf dem afrikanischen Gebiet. Injera sieht ähnlich wie ein Fladenbrot aus, hat allerdings eine viel weichere Masse, die aus Sauerteig besteht. Injera ersetzt das Besteck auf dem Tisch. Das bedeutet, dass man dann, wenn Injera als Beilage serviert wird, davon ausgehen kann, dass als Besteck der Teig benutzt werden soll. Außerdem macht sich das Essen in Eritrea besonders durch seine Schärfe bemerkbar. Also, wenn ihr Gerichte aus Eritrea kosten wollt, wisst ihr Bescheid: Finger weg vom Besteck und viel Wasser für das scharfe Essen bereitstellen!

geschrieben von Hilal Öczan.

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