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03 November 2020

Doing Memory und der NSU: Wer darf erinnern?

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Radio Micro-Europa: Sendung (322): „Doing Memory und der NSU: Wer darf erinnern?“ am Mittwoch, den 4. November 2020 von 14 bis 15 Uhr im Freien Radio Wüste Welle 96,6 – Kabel: 97,45 Mhz, auch als Live Stream im Internet

Der Link zum Anhören im Internet:

https://www.wueste-welle.de/broadcasts/livestream

Der Link zu unserer Mediathek:

http://vergil.uni-tuebingen.de/microeuropa/ 

Moderation: Jasmin Degen, Christoph Regli, Tim Richter, Hajera Sheikh

AutorInnen: Natalie Adler, Sandra Amberg, Gülce Bengi, Jasmin Degen, Stella Enge, Tim Engfer, Magdalena-Marie Gredel,  Milena Haiges, Theresa Heil, Johanna Hiesl, Wiebke Jansen, Sina Kallenberger, Stephanie Kufner, Natalie Lenhof, Christoph Regli, Lea Renz, Tim Richter Lara Sartorius, Hajera Sheikh, Lisa Troidl, Mona Ulmer, Gereon Zink

Technik: Klaus Klein

Redaktion: Tanja Thomas, Tobias Fernholz

Inhalt der Sendung
Im Rahmen eines studentischen Projektes zu Doing-Memory und den Politiken der Erinnerung in medialen Öffentlichkeiten haben sich Master-Studierende der Medienwissenschaft in Tübingen mit dem NSU, dem Anschlag in der Kölner Keupstraße (2004) sowie der politischen Bedeutung der Erinnerung an die Betroffenen beschäftigt. Sendung und Beiträge sind im Frühjahr und Sommer 2020 unter schwierigen Bedingen während des Lockdowns entstanden. Die Leitung hatte Tanja Thomas.

Im Umfeld des NSU-Trios sind viele Protagonisten namentlich bekannt. Die Ermordeten und Verletzten, sowie deren Angehörige geraten immer mehr in Vergessenheit. Die Medien berichten oft nur über die Täter. Die jahrelangen falschen polizeilichen Ermittlungen, der dahinter verborgene strukturelle Rassismus und die Perspektiven der Betroffenen werden selten thematisiert.

Es stellt sich die Frage, ob auch Gedenkkultur und Erinnern in einer Gesellschaft rassistisch strukturiert sein können. Der Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße ist ein Beispiel dafür. Denn der Fokus der Presse, der öffentliche Umgang mit dem NSU und die mediale Aufmerksamkeit galten den Täter*innen. Die Opfer ließ man außen vor. 

Die auch 2020 noch immer aktuelle Kontroverse um ein Denkmal zur Erinnerung an den Kölner Anschlag hinterlässt Kopfschütteln bei den Betroffenen. Dabei könnte das Denkmal als Zeichen des Nicht-Vergessens und Anerkennens des erlittenen Leids sowie als Basis für eine Auseinandersetzung mit rechter Gewalt und Rassismus stehen. Doch die Forderungen von Betroffenen und Initiativen werden nicht ernst genommen. Die Relevanz sei zu gering. Bisher gibt es von städtischer Seite kein grünes Licht für die Umsetzung.

Unsere Sendung will den Kölner Anschlag in Erinnerung rufen. Als ein menschenverachtendes Verbrechen mit großer historischer Relevanz – nicht zuletzt auch im Hinblick auf die deutsche Geschichte. Zu Wort kommen Betroffene wie der Schauspieler, Musiker und Autor Kutlu Yurtseven, der den Nagelbombenanschlag selbst miterlebt hat und seitdem für Anerkennung und Aufklärung kämpft. Ebenso zu hören sind Meral Sahin, Vorsitzender der Interessensgemeinschaft Keupstraße und der Künstler Ulf Aminde mit seiner Sicht auf die demokratische Relevanz eines vielstimmigen Erinnerns. Aurora Roudono erläutert die Bedeutung künstlerischer Arbeit zur Auseinandersetzung mit dem Thema Migration und Rassismus. Impulse aus der wissenschaftlichen Perspektive liefert Fabian Virchow, der zu Rechtsterrorismus in Deutschland forscht und erklärt, warum Erinnern überhaupt wichtig ist für politische Kultur und Demokratie in der Bundesrepublik.

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Teaser zur Sendung:

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Musik:

Queens of the Stone Age – The Bronze (1998) 

Refpolk feat. Kutlu – Niemand wird Vergessen (2015)

Azzi Memo – Bist du wach? (2020)

Irie Révoltés – Jetzt ist Schluss (2015)

Die Micro-Europa-Sendung „Doing Memory und der NSU: Wer darf erinnern?“ – am Mittwocg, den 4. November 2020 von 14 bis 15 Uhr auf Wüste Welle: Übers Radio auf 96,6 oder über den Live-Stream. Schaut auch bei Facebook unter Micro-Europa Tübingen vorbei!
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